Titelbild Holz ist nicht gleich Holz – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Echtholz, Massivholz oder Vollholz?
Das steckt in Ihren Möbelplatten!

Echtholz, Massivholz, Vollholz ... oder doch Spanplatten? Eigentlich wollten Sie ja nur neue Möbel kaufen, aber die ganzen Begriffe sind dann vielleicht doch zu verwirrend. Aber keine Sorge, in diesem Artikel bringen wir mehr Klarheit rund um unser Lieblingsmaterial.

Denn Holz ist ein natürlicher Werkstoff und etwas Wunderbares. Und schafft ein ganz eigenes Raumklima und eine besondere Atmosphäre im Raum. 

Aber aufgepasst – Holz ist nicht gleich Holz: Auf den ersten Blick sehen beschichtete oder lackierte Fronten oder Arbeitsplatten gleich aus, der entscheidende Faktor offenbart sich erst im Kern. Denn hier versteckt sich oft der Unterschied!

Erfahren Sie, was der mitunter große Unterschied zwischen Vollholz, Massivholz und Echtholz ist. Und was es mit Spanplatten, Tischlerplatten, MDF und Multiplex auf sich hat. 

Vollholz

Möbelstücke, Fronten oder Arbeitsplatten aus Vollholz sind am hochwertigsten. Denn die dazu verwendeten Platten werden im Ganzen aus einem Stück Holz oder Baumstamm gesägt. Oder andersrum: Sie bestehen aus einem durchgehenden Stück Holz. Darum muss das Ausgangsmaterial auch einwandfrei sein. 

Denn bei unlackierten – natürlich belassenen – Platten fallen Beschädigungen, Astlöcher oder Einschlüsse sofort auf.

Während für die einen genau das den besonderen Charakter ausmacht, wollen andere lieber eine perfekte Maserung ohne störende Elemente.

Aus diesem Grund sind Vollholzplatten auch teurer als andere Holzplatten.

Stichwort Altholz: Bei Altholzmöbel werden keine neuen Platten verwendet, vielmehr werden sie aus gebrauchtem Holz gefertigt, zum Beispiel von alten Holzmöbeln. Gerne schneiden wir die benötigten Holzbretter auch aus alten Holzbalken. Das schöne dabei ist, es ist nachhaltig und man sieht der Oberfläche das "Leben" an.

Massivholz 

Auch Möbel aus Massivholz bestehen zur Gänze aus Holz. Aber im Gegensatz zu Vollholzplatten werden hier mehrere Holzstücke zusammengefügt. Darum sagt man dazu auch "Leimholz".

Dabei werden einwandfreie  zu einer großen Platte miteinander verleimt. Dadurch können Schad­stellen, Risse, Einschlüsse und Äste bzw. Astlöcher ausgeschnitten und ohne großen Aufwand vermieden werden. Das schlägt sich natürlich auch im Preis niedriger: Massivholzplatten sind günstiger als Vollholzplatten.

Vollholzmöbel und Massivholzmöbel

Unabhängig von der Holzart – muss ein solches Möbelstück im Vergleich zu Echtholzmöbeln und anderen Möbeln durchgehend aus dem selben Material gefertigt werden – lediglich für Schubladen bzw. die Schubladenböden und die Rückwand des Möbelstücks darf ein anderes Material verwendet werden.

Landhausküche Altholz – Holz ist nicht gleich Holz – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Möbel mit Charakter: Eine schöne Küche im Altholz-Stil – Holz, Furnierholz oder doch nur beschichtete Platten?

Echtholz

Jetzt wird es gefinkelt. Auch wenn die Bezeichnung etwas anderes vermuten lässt, sollten Sie hier genau auf die Qualität achten ... denn der Begriff Echtholz täuscht und ist sozusagen eine Mogelpackung.

Denn beim Echtholz ist lediglich eine sehr dünne Schicht echtes Holz – nämlich das dünne, aufgeklebte Echtholz-Furnier

Die Trägerplatte – das Brett worauf das Furnier aufgeklebt wird, besteht in den meisten Fällen aus günstigem Faser- oder Sperrholz. Bei sogenannten Tischlerplatten versteckt sich unter dem Furnier eine hochwertige Trägerplatte. Mehr dazu erfahren sie im Abschnitt "Trägerplatten und Holzwerkstoffe".

Vorteil ist, dass Sie hier günstigere Möbel mit einer Holzoptik bekommen. Zudem können Sie das Furnier lasieren, lackieren, wachsen oder einölen. Nur abschleifen lässt sich das Material nicht, dazu ist es einfach zu dünn.

Also aufgepasst, es gibt es große Unterschiede zwischen Vollholz und Echtholz!

Kunststoffbeschichtung

Natürlich besteht auch die Möglichkeit auf Platten zurückzugreifen, die Kunststoffbeschichtet sind. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten – mehr darüber erfahren sie im Artikel zu den Möbelfronten.

Trägerplatten und Holzwerkstoffe

In der industriellen Fertigung wird meist auf die Verwendung von Holzwerkstoffen zurückgegriffen. Diese sind günstiger als Echtholz oder Vollholz, wodurch das einzelne Möbelstück in der Herstellung und im Verkauf billiger wird.

Das bedeutet aber nicht, dass auch die Möbel minderwertiger sind – sie bestehen nur eben nicht komplett aus "echtem" Holz.

Entweder werden mehrere dünne Holzplatten aus den unterschiedlichsten Holzarten verleimt. Oder es werden Holzspänen – als Abfallprodukt von Sägewerken – mit verschiedenen Bindemitteln zu Platten gepresst. 

Vor allem die verschiedenen Schichtplatten sind durchaus gleich robust wie Voll- oder Massivholz.

Tischlerplatten

Bei Tischlerplatten werden einzelne Kanthölzer zu einer Platte zusammengeleimt. Darüber befindet sich zur Verbesserung der Stabilität eine um 90 Grad gedreht dünne Holzschicht. Erst darüber wird dann die Deckschicht aus Echtholzfurnier geklebt.

Die Bezeichnung Tischlerplatten kommt daher, dass diese Platten gerne im Möbelbau verwendet werden – die richtige Bezeichnung ist Stab- bzw. Stäbchenplatten.

Holzplatten – Holz ist nicht gleich Holz – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Sperrholzplatten

Bei diesen Platten werden drei oder mehr dünne Holzplatten verleimt. Für eine bessere Stabilität wird jede Schicht um 90 Grad gedreht (kreuzverleimt). Das verhindert ein Verziehen der Platte und macht sie bei vergleichbar geringem Gewicht sehr stabil. 

Multiplexplatten

So wie die Sperrholzplatten bestehen auch Multiplexplatten aus mehreren kreuzverleimten Schichten. Aber während Sperrholz nur aus drei bis fünf Schichten besteht, können es bei Multiplexplatten viel mehr sein.

Darum werden Sperrholz- wie auch Multiplex-Platten auch Schichtplatten genannt.

Spanplatten und MDF-Platten

Hier werden grobe bis feine Holzspäne (Spanplatte) oder Holzfasern (MDF = Mitteldichte Faserplatte) mit Leim und anderen Verbundstoffen unter Hitze zu Platten gepresst.

Im allgemeinen Sprachgebraucht wird auch von Spanplatten bzw. Faserplatten gesprochen. Die Qualität ergibt sich aus der Feinheit der Späne bzw. Fasern.

Holz als ökologischer Werkstoff ... oder doch nicht?

Schnittholz aus heimischen Wäldern und einer nachhaltigen Forstwirtschaft – egal ob als Bauholz oder im Möbelbau zu Furnier oder Holzplatten verarbeitet – ist die  natürlichste Form von Holz und ein ausgezeichneter Rohstoff.

Und somit auch äußerst ökologisch.

Kommen aber lange Transportwege dazu, leidet der ökologische Fußabdruck. 

Holzwerkstoffe können da nicht mithalten, da die Schadstoffbelastung (Klebstoff, Bindemittel, ...) bei der Herstellung wie auch Entsorgung weitaus höher ist.

Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, fragen Sie beim Möbelkauf den Planer, Tischler oder Verkäufer Ihres Vertrauens, welche Holzplatten oder Werkstoffe in den Möbelstücken verarbeitet wurden. Damit Sie genau wissen, woraus ihre Holzmöbel wirklich sind!

Verfasst am: 08.03.2023 – aktualisiert am 12.01.2024

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