Titelbild: Küchenfronten sind das Design der Küche - viele Möglichkeiten, aber welche sind die richtigen?

Küchenfronten im Überblick – das Gesicht und Design Ihrer neuen Küche!

Wenn es um die Küchenplanung geht, steht das Thema Küchenfronten ganz oben. Das ist natürlich verständlich, schließlich sind sie das Gesicht ihrer Küche.

Aber nicht nur in der Traumküche, sondern im ganzen Wohnbereich sind die verschiedenen Möbelfronten ein Thema: Holz, einfärbig oder doch strukturiert? Matt oder glänzend? Schlicht und glatt oder im Landhausstil? Grifflose Fronten oder doch mit Griffen?

Das Wesentliche auf einen Blick

Es gibt eine große Auswahl bei neuen Küchenfronten – nur leider sind nicht alle Fronten gleich, nur weil sie gleich aussehen.

Vielmehr gibt es unterschiedliche Ausführungen mit unterschiedlichen Qualitäten, Eigenschaften und Preisen.

Aber was steht hinter einer günstigen Folierung, widerstands­fähigen Beschichtungen oder hochwertigen Lack-Fronten?

In diesem Artikel schauen wir ganze genau hin, wo die Unterschiede liegen.

Die Qual der Wahl bei Küchenfronten

Die richtige Küchenfront zu finden, ist gar nicht so einfach. Neben dem Design und der Ausführung steht auch unterschiedliche Materialien zur Auswahl.

So entscheiden Sie sich bei Fronten und Blenden richtig

Wir können gut verstehen, dass bei der Auswahl vor allem nach dem Design – also dem Aussehen – und auch dem Preis entschieden wird.

Nur sollten das nicht die einzigen Kriterien sein. Denn auch die Funktionalität und Qualität spielen eine große Rolle.

Sind die Möbel-Fronten leicht zu reinigen? Wie widerstandsfähig sind sie? Und wie lange halten sie? Auch diese Fragen sollten sie berücksichtigen.

Und natürlich sollten die neuen Küchenfronten auch zum Boden und der Arbeitsplatte passen.

Alles neu oder nur Küchenfronten erneuern?

Es muss aber nicht immer gleich eine neue Küche sein – warum nicht die bestehenden Schränke behalten und nur Küchenfronten austauschen?

Vor allem wenn die Küchenform passt und die Schränke selbst noch in Ordnung sind.

Welche Küchenfronten gibt es?

Folienfronten (Kunststofffolie)

Bei Folienfronten wird eine dünne, bedruckte Kunststoff­folie – entweder einfärbig oder mit beliebigen Strukturen – auf eine Trägerplatte (Spanplatte, Pressspan­platte oder MDF) aufgeklebt.

Folien­fronten sind sehr günstig, aber auch nicht sehr widerstandsfähig – sie sind äußerst empfindlich gegenüber Kratzern, Stößen oder auch Hitze.

Bei besonders günstigen Folien-Fronten kann sich sogar die Beschichtung mit der Zeit wieder vom Trägermaterial ablösen.

Lacklaminat-Fronten

Hier wird nicht die Küchenfront selbst – wie viele annehmen –, sondern nur eine dünne Folie lackiert, welche dann auf eine Trägerplatte aufgepresst wird.

So bekommt man eine edel wirkende Lack-Optik zu einem günstigen Preis. Jedoch mit allen Nachteilen der Folien-Fronten.

Möbelfronten im Vergleich: Folienfronten und Lacklaminatfronten
Möbelfronten im Vergleich: Melaminfronten / Kunstharzfronten und Schichtstofffronten / Laminatfronten

Melaminfronten (Kunstharz)

Dabei werden bedruckte Dekorpapiere (einfärbig, Muster oder Struktur) mit Melaminharz getränkt und unter großem Druck auf die Trägerplatte gepresst.

So sind nicht nur viele Farben und zahlreiche Dekore möglich.

Melaminfronten und -arbeitsplatten sind auch pflegeleicht und robust.

Schichtstofffronten – Laminatfronten (Kunstharz)

Diese Fronten bestehen aus mehreren Schichten Melamin-/Phenolharz, bedrucktem Dekorpapier und einer durchsichtigen Deckschicht.

Durch die höhere Schichtanzahl sind diese Fronten nicht nur viel widerstandsfähiger als einfache Melaminfronten. Sondern es können auch Maserungen oder Strukturen aufgepresst werden, wodurch die Optik noch realistischer ist.

Aufgepasst bei Kunststoff-Fronten

Wird von Küchenfronten aus "Kunststoff" gesprochen, ist die Sache leider nicht so einfach. Wie bei "Echtholz-Fronten" kann die Bezeichnung ziemlich verwirrend sein.

Denn mit "Kunststoff-Fronten" können Folienfronten, Lacklaminat-Fronten, Melaminfronten oder auch Schichtstoff­fronten gemeint sein.

Beschichte Platten und Fronten – ein Blick hinter das Dekor zeigt die Trägerplatte

Beschichtete Platte, wie sie oft für Korpusse und Fronten in der Küche verwendet wird – gut erkennbar das Material der Trägerplatte (hier eine Spanplatte) im Bohrloch und die ABS-Kante (hier mit einer helleren Trägerschicht).

Küchenfronten aus Holz

Diese Küchenfronten sind nicht nur in Landhausküchen das Maß aller Dinge. Auch moderne Küchen erstrahlen ganz in Holz oder in einem Mix aus Holzstruktur und einfärbigen Möbelfronten. 

Aber aufgepasst, es steckt nicht immer das drin, was man denkt!

Massivholzfronten – Vollholzfronten

Hier ist „Natur pur“ angesagt – die Küchenfront besteht durchgehend aus echtem Holz. Entweder aus einem Stück gesägt (Vollholz) oder aus mehreren verleimten Holzstücken (Massivholz).

Holzplatten haben zahlreiche Vorteile: Sie sind ein natürliches Material und haben eine natürliche Wirkung. Holz ist langlebig, robust und kann durch abschleifen in einen "wie-neu"-Zustand gebracht werden.

Nachteil ist aber, dass Holz empfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist. Und auch nicht schnitt- und kratzfest ist.

Holzfronten können Sie nach Belieben beizen, lasieren oder mit Farben (oder einfach nur einem Schutzlack) anstreichen.

Echtholzfronten – Furnierholzfronten

Hier täuscht leider die Bezeichnung, denn bei Furnierholz­fronten wird lediglich eine dünne Schicht aus echtem Holz (Furnier) auf eine Trägerplatte aufgeklebt.

Echtholzfronten haben haben die gleiche Optik und auch die gleichen Eigenschaften, sowie Vor- und Nachteile, wie Holzfronten. Und sie können auch gleich behandelt werden.

Jedoch können diese Fronten nicht abgeschliffen werden.

Beispielfoto: Massivholzfronten, Furnier-Fronten oder einfach nur bedruckt - der Unterschied ist oft gar nicht so leicht erkennbar.

Nur bedruckt oder echt ... der Unterschied ist oft gar nicht so leicht erkennbar.

Lackierte Fronten (Lackfronten)

Dabei werden die Fronten mit mehreren Lackschichten überzogen – neben unterschiedlichsten Farben ist auch ein Glanz- oder Matteffekt möglich.

Je mehr Lackschichten aufgetragen werden, desto hochwertiger sind die Fronten ... aber auch teurer.

Da hier keine Umleimer verwendet werden, sondern die Fronten durchgehend lackiert werden, wirken Lackfronten aus einem Guss und besonders hochwertig.

Mattlack vs. (Hoch-)Glanzlack

Glanzlack-Fronten sind einfach zu reinigen, aber Fingerabdrücke und kleinste Kratzer sind so auch sofort sichtbar (darum auch kein Microfaster-Tuch verwenden).

Matte Küchenfronten sind aufgrund der rauen Oberfläche schmutz­anfälliger und damit auch aufwändiger zu reinigen.

Plexiglas-/Acrylfronten

Für einen edlen Glanz und hochwertigen Eindruck wird eine dünne, glänzende oder matte Acrylplatte auf die Trägerplatte geklebt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dazu auch einfach Plexiglas gesagt.

Das Design (Farbe, Struktur, Motiv) befindet sich entweder als Dekorfolie auf der Trägerplatte oder die Plexiglasplatte ist an der Innenseite direkt bedruckt.

Durch die glatte Oberfläche sind diese Fronten sehr pflegeleicht (aber aufgepasst bei alkohol- und lösungsmittel­hältigen Reinigungs­mitteln).

Plexi-/Acrylglasfronten sind zwar günstiger als Glasfronten, aber auch kratz- und hitzeempfindlicher als diese.

Glasfronten

Hier wird eine mit Lack behandelte oder  bedruckte Glasplatte (ESG = Einscheiben­sicherheitsglas) auf die Trägerplatte geklebt. Als Kantenschutz wird oft Acryl oder Aluminium verwendet.

Dadurch ergibt sich ein hoher Glanzgrad – so wie bei Glanzlack-Fronten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Glas zu mattieren bzw. satinieren.

Glasfronten sind kratzfest, hitzebeständig und wie alle Glasober­flächen sehr pflegeleicht. Nachteil ist aber der hohe Preis sowie die Gefahr von Sprüngen bzw. Kantenbruch. Auch sind Finger­abdrücke schnell sichtbar.

Möbelfronten im Vergleich: Lackfronten / lackierte Fronten und Furnierholzfronten / Echtholzfronten
Möbelfronten im Vergleich: Plexiglas-Fronten / Acrylglasfronten und Glasfronten

Edelstahl­fronten

Küchenmöbel aus Edelstahl kennen wir aus Profi-Küchen – widerstandsfähig, hygienisch und stylisch. Mittlerweile finden diese auch Einzug in privaten Haushalten.

Edelstahl­fronten bestehen entweder aus massiven Edelstahlblechen, oder – in der günstigeren Variante – aus mit einer dünnen "Edelstahlfolie" überzogene Trägerplatte.

Eng verbunden mit den Oberflächen bzw. dem Material der (Küchen-)Fronten sind die Kanten der Fronten:

ABS-Kanten und Laserkanten

Sie überdecken das Material von Spanplatten bzw. MDF-Platten und schaffen eine schöne und einheitliche Optik zu. Und sie schützen die Schnittkanten des Trägermaterials vor Beschädigungen und dem Eindringen von Feuchtigkeit.

Lediglich bei lackierten Fronten und Fronten aus Massiv-/Vollholz sind keine zusätzlichen Kanten notwendig.

Dabei gibt es zwei gängige Kanten-Formen:

ABS-Kanten – auch bekannt als "Umleimer"

Dabei wird eine beschichtete Kunststoffleiste mittels eines Schmelz­klebestoffes mit der Holzplatte verbunden. Sehr gut erkennbar sind diese Kanten durch einen andersfarbigen Streifen zwischen der Beschichtung und der Holzkante.

Laserkanten

Hier werden die Kante und Holzplatte mit einem Laser verschweißt. Im Gegensatz zu den ABS-Kanten entsteht bei Laserkanten ein einheitliches und nahtloses Design – das Dekor der Platte geht ohne einen störenden Streifen in das Kantendekor über.

Verfasst am: 15.06.2023 – aktualisiert am 03.09.2025

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