Einrichtung Planung überprüfen – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Übersicht: Die Pflege von Holz­oberflächen

Damit Ihre Möbel auch nach längerer Zeit so schön sind wie am ersten Tag, sollten Sie diese regelmäßig pflegen. Aber womit die Holzoberfläche pflegen?

Mit den richtigen Mitteln für die Holzpflege können Sie Ihren Möbeln wieder zu Glanz und einer wunderschönen Optik verhelfen.

Die Frage ist nur, mit welchen: Wachs, Öl, Hartöl oder doch selbst gemachte Hausmittel? Das richtige Pflegemittel für Möbel zu finden, kann eine Wissenschaft für sich sein.

Aber keine Sorge, wir schauen uns gemeinsam an, wie Sie Voll- und Massivholzoberflächen richtig pflegen!

Bevor wir eine Entscheidung über die passenden Pflegemittel treffen können, müssen Sie eine Frage beantworten:
Wie wünschen Sie sich ihre Holz­oberfläche?

  • Mit intensiven Farben und einer wunderschönen Maserung?
  • Oder doch mit einem edlen Glanz?
Pflege von Holzoberflächen – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Echtes Holz oder doch "nur" Holzdekor – das ist nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch des Pflege­aufwandes.

Denn je nach gewünschter Oberfläche gibt es große Unterschiede – zumindest was die Pflegemittel betrifft!

Für einen edlen Glanz ist Wachs die erste Wahl. Öl hingegen verleiht den Möbeln "nur" einen schimmernden Glanz. Dafür können Sie mit Öl die Farben und Maserung von Holzoberflächen intensivieren (wir sagen dazu auch "anfeuern").

Aber aufgepasst, einmal mit Öl oder Wachs behandelt, sollten Sie zukünftig die Oberflächenpflege beibehalten!

Das hat vor allem damit zu tun, wie Wachs und Öl auf dem und im Holz wirken. Dazu auch gleich mehr ...

Generell gilt bei der Pflege wie auch bei der Reinigung von Holzoberflächen: Immer an einer nicht sichtbaren Stelle ausprobieren, ob das eingesetzte Mittel auch zum gewünschten Effekt führt!

Bei Möbeln aus "echtem" Holz sollten Sie ihre Wünsche schon in der Planungsphase ansprechen. Damit in der Endfertigung die passende Holzversiegelung und Oberflächenpflege einplanen werden kann.

Pflege von Holzoberflächen – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Im Gegensatz zu unbehandelten Holzoberflächen (links) sind bei einer mit Holzöl behandelten Oberfläche die Farben viel intensiver (rechts). Und auch die Maserung tritt viel stärker hervor. [Fotos: pexels.com]

Vor der Pflege der Holzmöbel kommt immer die Reinigung der Oberflächen. Denn sonst kann es leicht sein, dass die schmutzigen Stellen dauerhaft sichtbar bleiben.

Am besten verwenden Sie dazu ein weiches und trockenes Baumwolltuch. Microfasertücher oder gar Putzschwämme haben hier nichts verloren!

Pflegemittel für Holzoberflächen und Holzmöbel

Holzöl

Das Holzöl dringt ins Holz ein und intensiviert so die Farbe. Gleichzeitig tritt auch die Maserung viel stärker hervor. Ein Glanz ist aber kaum vorhanden.

Durch das Eindringen ins Holz ist die Oberfläche besser geschützt, widerstandsfähiger und Sie können es ganz einfach abwischen.

Auch die Poren bleiben bei einer Pflege mit Öl offen, das Holz kann weiterhin „atmen“. Besonders für beanspruchte Holzoberflächen ist Öl die richtige Wahl.

Aber aufgepasst: einölen schützt nicht vor Feuchtigkeit bzw. Flüssigkeit auf der Holzoberfläche. Diese kann trotzdem recht schnell eindringen – darum feuchte Stellen sofort wieder abwischen!

Anwendung:
Das Holzöl können Sie wahlweise mit einem Pinsel, einer Rolle oder einem Tuch gleichmäßig auftragen. Anschließend das Öl rund 20 bis 30 Minuten (bzw. nach Herstellerangabe) ins Holz einziehen lassen.

Das übrige, nicht eingezogene Öl sollten Sie mit einem fusselfreien Baumwolltuch restlos abwischen. Denn im schlimmsten Fall trocknen die Stellen mit überschüssigem Öl nicht durch und es bilden sich klebrige Stellen.

Holzwachs

Holzwachs härtet beim Auftragen aus, wodurch es zu einem wunderbaren Glanz kommt. Je genauer Sie beim Auftragen und Polieren arbeiten, desto einheitlicher die glänzende Oberfläche!

Die Farben und die Maserung treten bei einer Behandlung mit Wachs jedoch in den Hintergrund.

Im Gegensatz zu Öl dringt Wachs nicht in das Holz ein. Sondern bildet eine dünne (Schutz-)Schicht auf der Oberfläche. Das Wachs wirkt dabei wie eine Versiegelung.

Jedoch ist es dadurch aber auch nicht so widerstandsfähig und geschützt wie beim Einölen. Ein tiefer gehender Schutz der Holzoberfläche ist nicht gegeben.

Zudem werden durch die Versiegelung die Poren verschlossen, wodurch das Holz auch nicht mehr „atmen“ kann.

Und mit jedem Mal abwischen tragen Sie gleichzeitig auch etwas vom Wachs ab. Stark beanspruchte Stellen werden so schnell matt und benötigen eine erneute Pflege mit Wachs.

Anwendung:
Das feste Wachs gleichmäßig mit einem weichen Tuch und in kreisenden Bewegungen auf der Oberfläche aufbringen – optimal lässt sich das Wachs bei Zimmertemperatur verarbeiten.

Nach dem Auftragen sollten Sie etwas warten, bis Sie mit dem Polieren beginnen. Denn bis das Wachs ausreichend eingezogen bzw. gehärtet ist, kann eine Stunde bis ein Tag vergehen (beachten Sie hier auf alle Fälle die Herstellerangaben).

Abschließend die Oberfläche mit einen (neuen) weichen und fusselfreien Tuch in kreisenden Bewegungen und mit leichtem Druck polieren.

Pflege von Holzoberflächen – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Ein Tisch aus massivem Holz strahlt etwas ganz besonderes aus – muss aber auch entsprechend gepflegt werden!

» Die Kombination: Hartöl/Hartwachsöl

Dabei handelt es sich um ein Holzöl, das mit Wachs und anderen Zusätzen angereichert wird und so schneller und härter als „normales“ Holzöl austrocknet.

Die dadurch entstehende Schutzschicht kann wie bei der Pflege mit Wachs poliert werden und ergibt einen sanften Glanz. Durch diese wird die Oberfläche aber auch versiegelt – eine Atmungsfähigkeit des Holzes ist nicht mehr gegeben.

Zudem dringt es wie ein normales Holzöl in das Holz ein und schützt es so auch von innen.

» Das Problem von Holzöl und Holzwachs

Geölte Holzoberflächen (mit Holzöl oder Hartöl) können auch nachträglich gewachst werden.

Wollen Sie aber eine gewachste Holzoberfläche (Holzwachs oder Hartwachsöl) mit Holzöl behandeln, so müssen Sie zuerst die gesamte Wachsschicht abschleifen. Erst dann kann das geschliffene Holz erneut behandelt – also eigeölt – werden.

Für stärker beanspruchte Oberflächen würden wir eine Behandlung und Pflege mit Holzöl empfehlen!

Pflege von Holzoberflächen – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Das Pflegemittel – egal ob Öl, Wachs oder Politur – kannst du ganz einfach mit einem trockenen Tuch (oder alten Baumwollhandtuch) auftragen. Feuchte Stellen zuvor trockenwischen! [Fotos: pexels.com]

Holz­polituren

Holzpolituren sind eine Mischung aus Wachs oder Öl und verschiedensten Zutaten wie Lösungsmitteln, Duftstoffen und anderen chemischen bzw. ökologischen Zutaten. Darum sollten Sie Polituren hauptsächlich für lackierte oder beschichtete Holzoberflächen verwenden.

Besonders hochwertige Polituren können auch für Echtholz­furniere oder Naturholz­oberflächen verwendet werden. Hier sollten Sie aber immer auf die Gebrauchshinweise der jeweiligen Politur achten, für welche Oberflächen die Politur geeignet ist.

Denn Holzpolitur ist nicht gleich Holzpolitur. Manchmal ist damit ein Pflegemittel für die oben genannten Verwendungszwecke genannt. Und manchmal wird auch Holzöl, Holzwachs, … unter dieser Bezeichnung verkauft. Also aufgepasst!

Helle oder dunkle Polituren?

Mit den in dunklen Polituren enthaltenen Farbstoffen können Sie die Färbung des Holzes wieder herstellen und intensivieren. Mit hellen Polituren können Sie hingegen die bestehende Maserung wieder hervorheben.

Aufgepasst bei Voll- und Massivholz!

Minderwertige Polituren – wie auch Polituren auf Basis von Silikon- oder Mineralölschädigen das Holz unwiderruflich. Sie dringen tief ins Holz ein und versiegeln es, wodurch das Holz nicht mehr „atmen“ und Feuchtigkeit auf- bzw. abgeben kann. Auch Abschleifen ist hier nur mehr wenig bis gar nicht hilfreich.

Bienenwachs

Egal ob gekauft oder selbstgemacht, Bienenwachs ist ein natürliches Pflegemittel für Ihre Holzoberflächen. Durch die Inhaltsstoffe wirkt es zudem pilzhemmend.

Oft bleibt es aber nicht beim reinen Bienenwachs. Sondern das Wachs wird mit verschiedenen Ölen (Terpentin, Leinöl, ...) vermischt, damit es leichter aufzutragen ist.

Leider ist aber nicht jedes Öl für die Möbelpflege geeignet – mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Selbst gemachte Öle und andere Hausmittel

Wer gänzlich auf künstliche Inhaltsstoffe verzichten möchte, sollte auf ökologische Pflegemittel aus dem Fachhandel – oder eben Bienenwachs – zurückgreifen. Es gibt auch viele Rezepte zum Selbermachen, um Öle, Wachse oder Polituren selbst herzustellen – diese sind aber mit Vorsicht zu genießen.

Pflege von Holzoberflächen – Edelseer Tischlerei Birkfeld Steiermark

Speiseöl ist zwar ein beliebtes Hausmittel, aber keineswegs für die Holzpflege geeignet! [Foto: pixabay.com]

Denn manchmal werden in diesen Rezepten auch Öle verwendet, die gar nicht für die Pflege von Holz geeignet sind. So werden etwa Speiseöle mit der Zeit ranzig und können auch einen entsprechenden Geruch absondern. Kokos- oder Leinöl wäre hier die bessere Wahl. Darum sollten Sie ihre Möbel nur dann damit pflegen, wenn Sie sich mit den Zutaten und deren Wirkung auch auskennen.

Fazit

Möbel aus Voll- oder Massivholz haben eine ganz eigene Ausstrahlung und tragen auch zum Raumklima bei. Jedoch wollen diese Oberflächen auch gepflegt werden. Mit der richtigen Pflege haben Sie auch noch lange nach dem Kauf noch Freude an ihren Möbeln!

Verfasst am: 09.06.2023

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